Schutz der Schwarzfußkatze in Südafrika

Die Schwarzfußkatze ist die kleinste wildlebende Katzenart Afrikas. Sie wird wegen ihres relativ kleinen Verbreitungsgebietes und der geringen Siedlungsdichte als „gefährdet“ in der roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) geführt. Schwarzfußkatzen kommen vor allem in der Nama-Karoo-Halbwüste und in den Trockensavannengebieten im südlichen Afrika vor. Sie bewohnen Gebiete mit nur wenig Niederschlägen, vorzugsweise zwischen 200 – 600 mm pro Jahr. Ihre Lebensräume sind seit der Besiedlung durch europäische Einwanderer und die immer intensivere Einflussnahme des Menschen besonders bedroht. Während für charismatische Großsäuger wie Gepard oder Spitzmaulnashorn, die ebenfalls in diesen Gebieten leben, schon seit längerem Schutzmaßnahmen existieren, war dies für die Schwarzfußkatze lange Zeit nicht der Fall. Eine 2008 unter Leitung von Dr. Alexander Sliwa, Kurator im Kölner Zoo, ins Leben gerufene Arbeitsgruppe widmet sich dem auf wissenschaftlichen Datenerhebungen beruhenden Schutz der Tiere.

Das Schwarzfußkatzenprojekt ist eines der wenigen Langzeitprojekt an einer der kleineren, wenig bekannten, wilden Katzenarten weltweit. Die kontinuierliche Sammlung von Vergleichsdaten zu Fortpflanzung, Überlebensraten, Wanderungen, Streifgebietsgrößen und deren Änderung über Jahre hinweg sind von hoher Bedeutung. Nur die Kenntnis dieser wichtigen Faktoren der Populationsökologie ermöglicht eine bessere Einschätzung des Schutzstatus einer solch versteckt lebenden und seltenen Art. Somit wurde in der neuesten Überprüfung durch die Rote Liste der IUCN der Status „gefährdet“ erhalten, während viele andere als selten eingeschätzte Katzenarten in geringere Gefährdungskategorien eingestuft wurden. Die Arbeitsgruppe besteht aus Biologen, Naturschützern und Veterinären aus Südafrika, Namibia, den USA und Deutschland. Mit unterschiedlichen Maßnahmen wollen sie die sehr seltene Katzenart schützen. Die Forscher arbeiten multidisziplinär daran, so viele Informationen wie möglich über Biologie, Verbreitung und Gesundheitszustand der Schwarzfußkatze zu sammeln. Denn nur auf Basis dieser Daten lassen sich wirkungsvolle Maßnahmen einleiten, die den Erhalt der bedrohten Tiere sicherstellen. Der Kölner Zoo unterstützt Kurator Dr. Alexander Sliwa bei seiner Forschungsarbeit, indem er ihm Zeit und Ressourcen für mehrwöchige Aufenthalte im Heimatgebiet der Schwarzfußkatze zur Verfügung stellt. Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe führt Dr. Sliwa dabei zum Beispiel Fangaktionen wildlebender Tiere durch. Nach dem Fang werden sie narkotisiert und anschließend gründlich medizinisch untersucht. Dadurch gewinnen die Forscher zum Beispiel Erkenntnisse über den Gesundheitszustand. Die meisten Tiere werden vor ihrer Freilassung mit einem Radiohalsband ausgestattet und über mehrere Jahre überwacht, um valide Vergleichsdaten sammeln zu können, zum Beispiel über ihre Nahrungsgewohnheiten und Größe und Nutzung ihrer Streifgebiete. Gemeinsam mit örtlichen Naturschützern sucht die Arbeitsgruppe zudem den Kontakt zu Landbesitzern, Landarbeitern und ihren Familien, Tourismusexperten und Medienvertretern und sensibilisiert durch Vorträge und Exkursionen für die Bedeutung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen zum Erhalt der Schwarzfußkatze.

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