Wiederansiedelung und Auswilderung von Przewalskipferde in der Mongolei und Ungarn

Przewalskipferde sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als „endangered“ (stark gefährdet) gelistet. Zoos sind schon lange für den Erhalt dieser Wildpferdeart aktiv. Voran gingen die Biologen des Kölner Zoos, die Pionierarbeit als „Artenretter“ leisteten. Mehr als 30 Jahre managten sie das Erhaltungsprogramm für die Przewalskipferde. Sie koordinierten, dass neue Bestände im riesigen Reservat Hortobagy in der ungarischen Puszta sowie komplett frei umherziehende Wildbestände in der Mongolei und in China aufgebaut werden konnten.

Der Kölner Zoo engagiert sich in zwei Wiederansiedelungsprojekten in der Mongolei und China. Zudem initiierte er 1997 zusammen mit ungarischen Biologen ein Beweidungsprojekt mit Przewalskipferden zum Erhalt der Fauna und Flora im Pentezug-Gebiet des Hortobágy-Nationalparks in Ungarn. Dabei leisteten die Biologen des Kölner Zoos Pionierarbeit. Denn über die ursprüngliche Lebensweise der in freier Wildbahn ausgestorbenen Przewalskipferde wusste man so gut wie nichts. Im Pentezug-Gebiet wurden in zahlreichen vom Kölner Zoo betreuten Forschungsarbeiten wertvolle Erkenntnisse zu Sozialstruktur und Nahrungsökologie gewonnen. So weiß man zum Beispiel erst daher, dass die als aggressiv bekannten Hengste im Laufe der Zeit lernen, sich einzuschätzen und in relativer Nähe zueinander mit ihren Stuten weiden können, ohne sich auf kräftezehrende Kämpfe einzulassen. Diese Basisarbeit kommt auch den vom Kölner Zoo unterstützten Wiederansiedlungsprojekten zugute. Seit 2005 ist man maßgeblich am Aufbau einer Population von Przewalskipferden in der 17.000 Quadratkilometer großen Dsungarischen Gobi im Nordwesten Chinas beteiligt.

Przewalskipferde sind damit das Paradebeispiel für die Rettung eines Wildtieres, das ohne den Einsatz von Zoos nicht überlebt hätte. Bereits 1969 war diese Art im natürlichen Verbreitungsgebiet, den Trockensteppen der Mongolei und Chinas, ausgestorben. Seit 1992 existieren die von Köln aus angeschobenen Wiederansiedlungsprojekte. In der Mongolei und in China ziehen mittlerweile wieder auf fünf Populationen aufgeteilte Wildpferde durch die Steppen und Halbwüsten. Alle gehen auf in Menschenobhut gezüchtete Tiere zurück. Drei bis vier Stuten werden im Schnitt pro Jahr aus europäischen Zoos allein in die Mongolei gebracht, um dort die wiederangesiedelten Bestände zu stützen. Der Populationstrend wächst insgesamt wieder. Auch im ungarischen Nationalpark Hortobagy ziehen die Przewalskipferde frei umher.

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